Die Messstation beim Observatorium auf dem Jungfraujoch auf 3500 m ü.M. misst alle fünf bis zehn Minuten das CO2. In der Graphik unten sind die Monatsmittelwerte aufgezeichnet von Mitte 2019 bis zum Juni 21. Die Konzentrationen folgen in etwa den Jahreszeiten. Im Frühling und Frühsommer fällt die CO2-Konzentration [ppm] weil die Pflanzen das CO2 zum wachsen brauchen. Dann steigt die Konzentration wieder, weil ab August das Pflanzenwachstum wegfällt, die Zersetzung und Zerfall beginnen und vermehrt wieder geheizt wird, auch der motorisierte Verkehr ist im Winter stärker. Das ist der Jahreszeiten bedingte Rythmus des CO2, natürlich mit witterungsbedingten Unterschieden. Die Messungen auf dem Jungfraujoch widerspiegeln etwa das Geschehen in Mitteleuropa.

Dem jahreszeitlichen Rythmus der CO2-Konzentrationskurve überlagert ist ein stetiger Anstieg, von Jahr zu Jahr. Im Mittel der letzten drei Jahre um 2.7 ppm, bedingt durch die vom Menschen verursachten CO2-Emission.

Das scheint auch dieses Jahr nicht anders zu sein, trotz der Entschleunigung und den Massnahmen während der Pandemie wie Rückgang des Wirtschaftswachstums und Erliegen des Flugverkehrs. Im April 21 ist er gegenüber dem Niveau vom April 20 um 4.6, im Juni 21 gar um 4.7 ppm angestiegen. Die Werte sind deutlich höher als im Durchschnitt der letzten 3 Jahre. Allein im November 20 ist die Konzentration in Vergleich zum November 19 nur um 0.5 ppm angestiegen. Eine Verlangsamung des Anstiegs? Kaum, der durchschnittliche Anstieg zwischen August und Dezember 2020 beträgt etwas über 2 ppm. Nur geringfügig unter dem Durchschnitt der letzten zwei Jahre. Die etwas geringeren, Corona bedingten Emissionen haben keine Auswirkungen auf die CO2-Konzentrationen auf dem Jungfraujoch. Zu gering sind die Minderemissionen im Vergleich zu dem, vom Menschen und von der Natur getriebenen CO2-Stoffwechsel. Der Corona-Effekt geht im Rauschen des Anstiegs unter. Ein Zeichen wie viel dramatischer wirksame Massnahmen sein müssten, um den Anstieg der CO2-Konzentrationen auf dem Jungfraujoch auch nur zu verlangsamen.

Monatsrekord im April 21

In der Geschichte der Aufzeichnungen wird nun praktisch jedes Jahr im März oder April eine Reckord-Konzentration bezüglich Monatsdurchschnitt erreicht. Dieses Jahr waren es im April 421 ppm eine Trendwende ist weit und breit nicht in Sicht.

421 ppm