Die Flugzeuge blieben am Boden, ganze Teile der Wirtschaft waren lahm gelegt, der internationale Tourismus funktionierte nicht mehr, auf den Strassen hatte es wenig Pendlerverkehr, viele arbeiteten im Home-Office und kauften im Hofladen ein. Sollten da nicht der Auswurf klimaschädigender Gase wie CO2 zurückgehen ?

Experten schätzen dass dieses Jahr die CO2-Emissionen um 8 % niedriger sind als letztes Jahr aufgrund der weltweiten Pandemie, im März und April je 25 % im Vergleich zum langjährigen Trend. Genaue Statistiken gibt es noch nicht.

Doch wie wirkt sich Corona-Pandemie auf die CO2-Konzentrationen aus? Die Grafik zeigt die diese Konzentrationen auf Mauna Loa, dem höchsten Vulkan der Welt (ca. 3000 m), auf Hawai in mitten des pazifischen Ozeans, zwischen China, Australien und Amerika. Die Werte können täglich online abgelesen werden. In der Graphik sind jedoch Monatsmittelwerte aufgezeichnet. Die CO2-Konzentrationen in ppm auf Mauna Loa sind ein gutes Abbild der natürlichen und vom Menschen gemachten CO2-Aktivitäten auf der Erde, kaum beeinflusst von lokalen Quellen.

Die CO2-Konzentrationen erreichen jedes Jahr im Mai den höchsten Wert, im September oder Oktober wird der Jahrestiefstwert gemessen. Der Höchstwert ist das Ergebnis des Winters auf der Nordhalbkugel, etwas zeitverzögert: hohe, durch den Menschen verursachte Emission (Heizungen, Verkehr) und geringe Photosynthese (Pflanzenwachstum). Gerade andersherum verhält es sich mit dem Tiefstwert im September oder Oktober. Das Pflanzenwachstum im Frühling und Sommer entzieht der Luft viel CO2 und die, vom Mensch gemachten Emissionen sind im (Nord)Som­mer niedriger.

Doch im Vergleich zum jeweiligen Monat im Vorjahr steigt die Konzentration stetig etwa um zweieinhalb ppm an. Je nach Wetterlage, Durchmischung in der Atmosphäre und anderen saisonalen Unterschieden, z.B. Waldbränden. Also im Oktober 20 ist der Wert zwar tiefer als im August 20 aber 2.77 ppm höher als im Oktober 19, und auch im November ist der Wert wieder um 2.64 ppm gestiegen im Vergleich zum Vorjahreswert. Im Durchschnitt der letzten Jahre ist er immer etwa 2.5 ppm pro Jahr gestiegen.

Hätten die Lockdowns auf der ganzen Welt und der Rückgang der weltweiten Wirtschaftstätigkeit eine Auswirkung, müsste im September und Oktober 20 der Wert deutlich tiefer sein. Doch die Kurve der CO2-Konzentrationen scheint wie jedes Jahr zu verlaufen. Kein Corona-Knick! Auch der letzte Monat im Corona Jahr 2020 liegt 2.19 ppm über dem jenigen im 2019.

Fazit: es braucht viel einschneidendere und drastischere Massnahmen damit sich diese auf die CO2-Konzentration und das Klima auswirken. So schmerzlich der Lockdown auch gewesen sein mag, es ist nichts gegenüber dem was uns die Klimaveränderung in der nächsten Generation noch aufzwingt. Die geringeren Emissionen gehen in der Dynamik des weltweiten CO2-Haushaltes unter!